Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

Die Städtische Galerie Wollhalle zeigt: "Steine und Spuren"

Alexander Dettmar stellt vom 17. März bis zum 10. Mai 2009 in Güstrow aus

1994 entdeckte Alexander Dettmar das "Paradies des Nordens“– So nannte er seinen Güstrow-Mecklenburg-Malzyklus.
Die erste Kunstausstellung in der Wollhalle präsentierte 1995 diese Bilder. Dieser Malzyklus wurde dann in einer Reihe von Museen im In- und Ausland gezeigt.
Das Publikum reagierte begeistert, 1997 wurde dieser "Bildroman" für drei Jahre als Dauerausstellung in Lohmen im Alten Tanzsaal vorgestellt.
Im Jahr 2000 war dann die Bilderserie "Norddeutsche Backsteingotik" am Heidberg  in der Barlachstiftung zu sehen. 2003 zeigte der Kunst- und Altertumsverein im alten Stadtmuseum die Ausstellung "Zeitspuren" (von Mecklenburg nach Thüringen).
2008 präsentierte die Kunsthalle Rostock die sehr erfolgreiche Begegnung der Plastiken Ernst Barlachs mit den Bildern Alexander Dettmars mit dem Titel "Zwiesprache".
2009 wird nun nach 1995 die zweite Ausstellung mit Dettmars Bildern in der
Städtischen Galerie Wollhalle zu sehen sein. 

"Als Spurensucher beobachtet Dettmar die geheimen Zeichen der Welt. Er registriert alle Details, auch die so genannten Randerscheinungen der Geschichte und gibt sich ihnen gedankenverloren hin, immer ist er bereit, eine Spur zu verfolgen.

In Gassen und Winkeln spürt er nach Entlegenem und Nebensächlichem. Am gelebten Alltag vergangener Zeit, an den Abfällen der Geschichte wird er zum Entdecker und verfolgt dabei auch kaum noch wahrnehmbare Fragmente. Um aber historische Details künstlerisch darstellen zu können, müssen sie erst aus ihrem Zusammenhang herausgelöst, gewendet, betrachtet, neu verstanden und neu interpretiert werden.

Altes, Gebrauchtes und Historisches sind Offenbarung für Alexander Dettmar. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein tiefgründiger Bewahrer menschengemäßer Dimensionen, einer, der sich von der Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit seiner Zeit vehement distanziert. Doch er hat Hoffnung. Ocker und Rot weisen den Weg, wie die Sehnsucht nach Lebenserfüllung in farbiger Differenzierung eingefangen und zugleich in die sinnliche Wärme menschlicher Gemeinschaft überführt  werden kann.

Der Anziehungskraft gewachsener Mauern kann sich Dettmar nicht entziehen. Sie sind ihm nicht nur Halt, Lebenszeichen und Landmarke, sie sind ihm wie Hellmut Seemann es formuliert, ‚Kulisse des Menschlichen’.
Mauern sind es, die immer wieder die Struktur seiner Bildorganismen prägen.

Die in immer neuen Varianten gezeigte Materie der Steine artikuliert Dettmars Wunsch nach Aufhebung der Zeit in ruhender Anschauung.
Gegen die beschleunigte Wahrnehmung, die uns der Alltag aufzwingt, setzt er die Langsamkeit, die Imagination, die ihm aus der Beobachtung der Dinge zuwächst. Erst der Stein, dieses Symbol für Dauer, gibt ihm eine Vorstellung vom Ursprung der Zeit."

Dr. Jürgen Doppelstein
Vorsitzender der Ernst Barlach Gesellschaft, Hamburg

Die Ausstellung wird eröffnet vom Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Henry Tesch.
Minister Tesch ist  Präsident der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland.

Die musikalische Umrahmung der Ausstellungseröffnung erfolgt durch die Gruppe YomValeil der Kreismusikschule Güstrow.